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01.06.2024

CDU Oppenau kritisiert hohe Kita-Gebührenanpassung und fordert Gesamtkonzept

CDU-Kandidaten mit Ortsvorsteher Hubert Treyer am Start- und Zielpunkt des zukünftigen „Ramsbacher Burgensteig“

CDU-Kandidaten mit Ortsvorsteher Hubert Treyer am Start- und Zielpunkt des zukünftigen „Ramsbacher Burgensteig“

„Kinder und Familien“ im Mittelpunkt beim Bürgerdialog in Ramsbach

Die Kandidatinnen und Kandidaten der CDU Oppenau für die Kommunalwahl luden zum Bürgerdialog im Ortsteil Ramsbach ein. Nach der Begrüßung mit Ortsvorsteher Hubert Treyer konnten die Kandidatinnen Esther Bruder und Brigitte Haas, beide beruflich in der Erziehung tätig, gemeinsam mit Marianka Vogt (Leiterin des neu gebauten Kindergarten Ramsbach) über die Aufgaben, Veränderungen und Herausforderungen in der Kinderbetreuung sprechen. Im Naturkindergarten „Guckinsdorf“ freut sich Bruder, die die Gruppe und den Kindergarten Ibach verantwortet, über den positiven Start und die nun ersten 10 Abgänger der neuen Betreuungsform in die 1. Klasse. Vogt berichtete für den Kindergarten Ramsbach über den sehr geglückten Neubau und die nun vorhandenen räumlichen Möglichkeiten – wies aber auch auf vereinzelte technische Mängel am Gebäude hin die noch beseitigt werden müssen.

Als insgesamt große pädagogische Herausforderung für die Kindergärten wird der Übergang aus dem Vorschulalter hin zur Einschulung beschrieben – durch die größeren Kinderzahlen in den Kindergärten ist die vom Land bewilligte einzige Wochenstunde für Kooperationsunterricht zeitlich vielmals zu knapp. Auch sprachliche Defizite – nicht nur auf Migration, sondern auch gesellschaftlichen Situationen begründet – sind vorherrschende Herausforderungen in den Einrichtungen.

Die anwesenden Kandidatinnen und Kandidaten nutzten direkt die Gelegenheit sich der bundesweiten Petition „Jedes Kind zählt“ anzuschließen, die beispielhaft die Bundesregierung auffordert in 2024 verbindliche Qualitätsstandards, unter anderem Mindestpersonalstandards oder zusätzliche Profilstellen, z. B. für die Sprachbildung, einzurichten.

Bernd Kuntz, Konrektor an der Franz-Rapp-Schule, bestätigte den Anwesenden als Vertreter der hiesigen Schule, dass die Grundschule auf einer guten Kindergartenarbeit fuße und lobte die in Oppenau vorherrschende Zusammenarbeit zwischen Schule, Kindergärten und Eltern. Kuntz skizzierte, dass aktuell sehr gute und konstruktive Gespräche zwischen Schule und Verwaltung stattfinden um eine bestmögliche, familienorientierte Ganztagesbetreuung in der Grundschule für Oppenau auszuarbeiten. Der vorgesehene Rechtsanspruch besteht voraussichtlich ab dem Jahr 2026.

Marie-Theres Treyer und Klaus Schmiederer kritisierten für die Gemeinderatsfraktion die aus Sicht der CDU zu deutlich erhöhten Kindergartengebühren in Oppenau: „Das Gesamtthema Kinderbetreuung mit veränderten Lebenssituationen, neuen örtlichen Kindergarten- und betreuungsformen sowie die bevorstehende Konzeption für die Erfüllung des Rechtsanspruchs an der Grundschule hätten insgesamt für eine maßvollere Erhöhung der Elternbeiträge und eine gründliche Aufarbeitung und Gesamtkonzeption im neuen Gemeinderat gesprochen – um dabei auch die Haushaltskonsolidierung und weitere Gestaltungsoptionen in der Betreuung mit einzubeziehen. Das war auch unser Vorschlag im Rat, also keine isolierte noch stärkere Erhöhung wie nun mehrheitlich beschlossen.“ Die CDU-Gemeinderäte stimmten geschlossen für den Vorschlag des Städte- und Gemeindetags eine Erhöhung des Elternbeitrags um 7,5% für das kommende Kindergartenjahr vorzunehmen, von darüberhinausgehenden Erhöhungen um weitere 5% oder gar 10% aktuell aber abzusehen (die ARZ berichtete).

Ortsverbandsvorsitzender Jörg Peter regte unter dem Zuspruch der Teilnehmer an, dass ein „Bildungsforum Oppenau“, auch unter Einbindung des Staatssekretärs im Kultusministerium, Volker Schebesta, für die Gesamtkonzeption der Kinder- und Schulbetreuung stattfinden solle. Mögliche kommunalübergreifende Ideen und Konzepte, aber auch zukünftige Kosten- und Fördersituationen für Kommunen im Ländlichen Raum könnten dabei zukunftsweisend und modellhaft zusammengeführt werden. Thema muss hier auch klar die finanzielle Belastbarkeitsgrenze für kleinere Kommunen und der Eltern in der konkreten Praxisumsetzung sein.

Eine Bürgerin regte in der offenen Themenrunde als Idee an, dass der schmucklose Betonanbau am Kindergarten Ramsbach künstlerisch ansehnlicher gestaltet werden könnte, Marianka Vogt nahm die Idee für eine Kindergartenaktion auf.

Ein weiterer Bürger fragte die Haltung der CDU Oppenau zum Thema Freiflächen-Photovoltaikanlagen an. Jörg Peter und Klaus Schmiederer gaben zur Auskunft, dass analog Windkraftplanungen auch bei Freiflächen-Photovoltaik im besonderen Maße Anwohnerschutz, Naturverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit berücksichtigt werden müssen und die lokale CDU für die Erhaltung der einzigartigen Kulturlandschaft einsteht. Klare Priorität hat die Ausschöpfung aller Potentiale auf kommunalen und privaten Dächern.

Ortsvorsteher Hubert Treyer informierte die Kandidatinnen und Kandidaten der CDU im Vorfeld des Besuches vor Ort auch über notwendige dringende Straßensanierungsmaßnahmen und die im Haushalt verankerte Ertüchtigung des Mattenhofweges im Rahmen der Flurbereinigung. Die Anwesenden freuten sich auch über den neu geplanten Wanderweg „Ramsbacher Burgensteig“, ein neuer Themenwanderweg in Planung der Renchtal Tourismus GmbH, der am Segelfliegerheim seinen Start- und Zielpunkt haben wird.